Warum beim Anlegen in Langlebigkeit Healthcare so wichtig ist
Der Healthcare-Sektor ist ein zentraler Treiber des nachhaltigen Investmentthemas gesundes Altern – und umgekehrt. Nach einer längeren Durststrecke erleben Gesundheitsunternehmen nun ein Comeback an der Börse. Was hat sich verändert, und reicht es für die erhoffte Trendwende bei Healthcare-Werten?
Autoren: Chi Tran-Brändli , Clément Maclou, Lead-Portfoliomanager, und Jürgen Siemer, Senior Analyst
Warum das Comeback des Healthcare-Sektors essenziell ist für Anlagen in die Langlebigkeit
- Das Abkommen der US-Regierung mit den Pharma-Unternehmen Pfizer und AstraZeneca hat einige Unsicherheiten rund um den Healthcare-Sektor beseitigt.
- Anlegerinnen und Anleger erkennen jetzt wieder: Nach Jahren der Underperformance ist der Healthcare-Sektor fundamental günstig bewertet.
- Nicht zuletzt wegen seiner hohen Innovationskraft ist der Healthcare-Sektor zentral für das Investmentthema der gesunden Langlebigkeit.
Vom Underdog zu historischen Höchstwerten an den Börsen: Das erlebte der Healthcare-Sektor in der ersten Oktoberwoche. Mit im Schnitt rund 8% lieferten die Papiere von Healthcare-Unternehmen ihre beste wöchentliche Performance seit 2022 ab; gemessen am Gesamtmarkt war die Rendite gar so gut wie seit 2002 nicht mehr. Der Kurssprung stach umso mehr ins Auge, als das Segment seit Jahresbeginn zu den schlechtesten Performern an den Aktienbörsen gezählt hatte.
Wie konnte es zu diesem fulminanten Comeback kommen? Und warum ist das über die Momentaufnahme hinaus bedeutsam für Anlegerinnen und Anleger, die am langfristigen Trend hin zu einer gesunden Langlebigkeit interessiert sind? Diesen Fragestellungen wollen wir hier auf den Grund gehen.
Endlich mehr Klarheit für Healthcare-Unternehmen in den USA
Ursächlich für die plötzliche Erholung von Healthcare-Werten war das Abkommen des amerikanischen Pharmakonzerns Pfizer mit der US-Regierung unter Donald Trump. Nach dem Willen des US-Präsidenten, der sich gerne als «Deal-Maker» gibt, sollen sich die Preise von Pfizer-Medikamenten für das staatliche Medicaid-Programm künftig nach den tiefsten Preisen in OECD-Ländern richten.
Was auf den ersten Blick nach einem Rücksetzer aussah, erwies sich aus Investorensicht als Segen. Denn mit dem Pfizer-Deal wurde endlich klarer, welche Regeln für die Branche im weltgrössten und lukrativsten Markt für Gesundheits-Produkte künftig gelten könnten. Dass wenige Tage darauf mit der britischen AstraZeneca ein weiterer Pharmakonzern eine ähnliche Übereinkunft erzielte und Trump mehr solche Deals in Aussicht stellte, hellte die Börsenstimmung zusätzlich auf.
Mehr Visibilität: das ist aus unserer Sicht der grosse Gewinn des Pfizer-Abkommens, insbesondere für die Pharmaunternehmen im Healthcare-Sektor (siehe dazu Video oben). Mit ihr schwinden die zahlreichen Unsicherheiten, welche das zentrale US-Geschäft zuvor belastet hatten: Da war die Ungewissheit rund um Medikamentenpreise sowie angedrohte Zölle auf Patent-geschützten Pharmaprodukten. Hinzu kam die Einschränkung der staatlichen Gesundheitsausgaben. Und schliesslich waren da auch noch die Wechsel an der Spitze von wichtigen staatlichen Organisationen wie der für die Zulassung von Medikamenten zuständigen Food and Drug Administration (FDA).
Die Abkommen mit Pfizer und AstraZeneca haben nun noch nicht aus diesem Dickicht an Unwägbarkeiten herausgeführt. Sie weisen aber zumindest den Weg: Sogar der angedrohte 100%-Zoll auf Medikamenten kann für drei Jahre sistiert werden, wenn Pharma-Unternehmen die Fertigung in den USA forcieren.
Healthcare-Unternehmen scheinen fundamental günstig bewertet
Die neu gewonnene Visibilität legt auch wieder den Blick auf ein Fakt frei, das aufgrund der US-Problematik bei den Investoren gerne vergessen ging: Nach rund drei Jahren Underperformance gegenüber dem breiten Markt (siehe Grafik 1) erscheint der Sektor fundamental günstig bewertet. Wie Analysten des US-Brokers Bank of America Securities in einem Report vom vergangenen 13. Oktober bemerkten, war die Bewertung des Healthcare-Sektors und relativ zum Markt in den vergangenen 20 Jahren vor dem Pfizer-Deal nur zweimal so tief gewesen; auch für 2026 erwarten sie bezüglich des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) noch einen Bewertungsabschlag zum Markt von 3 bis 5%.
Healthcare-Sektor: Nach dem Sell-off scheinbar attraktiv bewertet
(Entwicklung des EV / Ebitda-Verhältnis gemessen am Weltaktienindex MSCI, nachlaufend 12 Monate)
Kommt hinzu, dass sich Healthcare-Unternehmen unserer Meinung nach in guter Verfassung befinden. So weisen sie oftmals eine relativ geringe Verschuldung auf. Viele verfügen über hohe Barreserven in der Bilanz – und damit über die nötigen finanziellen Ressourcen, um deutlich mehr zu investieren.
Über die unmittelbare Marktdynamik hinaus dürften starke strukturelle Trends den Healthcare-Sektor stützen. Einer der bedeutendsten ist unseres Erachtens die Alterung der Bevölkerung in den Industrieländern – eine Entwicklung, die unabhängig von der Politik Trumps und der geopolitischen Lage anhalten dürfte. Bereits jetzt ist die Generation der sogenannten Baby-Boomer im Schnitt 70 Jahre alt oder älter. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen könnte sich die Zahl der über 65-Jährigen bis 2050 auf über 1,59 Milliarden verdoppeln.
Dieser demografische Wandel hat tiefgreifende Auswirkungen. Ältere Menschen sind anfälliger für chronische Krankheiten und andere Gesundheitsprobleme. Dies wird unseres Erachtens die Nachfrage nach Behandlungen, Diagnostik und medizinischen Technologien ankurbeln. Gleichzeitig leben die Menschen nicht nur länger, sondern möchten auch so lange wie möglich gesund, aktiv und unabhängig bleiben.
Healthcare-Sektor als Wegbereiter für ein längeres und gesünderes Leben
Dieser Wunsch bildet die Grundlage für das langfristige Anlagethema, das wir als «gesunde Langlebigkeit» (Healthy Longevity) bezeichnen. Unserer Analyse zufolge ist dieses Thema ein wichtiger Treiber für den Gesundheitssektor – und umgekehrt (siehe Video unten).
Gesundheitsprodukte können Menschen zu einem längeren und gesünderen Leben verhelfen; dies, indem sie dazu beitragen, Leiden frühzeitig zu erkennen, in fortgeschrittenen Krankheitsstadien die Lebensqualität zu erhalten sowie die Mobilität und Unabhängigkeit zu bewahren. Hinzu kommt ein zunehmender Fokus auf die Prävention, anstatt sich nur auf die Behandlung von Symptomen zu konzentrieren. Diese Innovationen könnten die Effizienz des Gesundheitswesens und gleichzeitig auch die Gesundheit der Bevölkerung verbessern.
Der Healthcare-Sektor steht dabei schon fast synonym für Forschung und Entwicklung rund um die Gesundheit; die Branche beschäftigt viele hochqualifizierte Wissenschaftler und dürfte unseres Erachtens auch weiterhin massiv in Medikamente, Behandlungen und Technologien investieren (siehe Box unten). Dieses Bekenntnis zur Innovation stellt sicher, dass der Sektor bei der Bewältigung der Herausforderungen und Chancen einer gesunden Langlebigkeit weiterhin eine Vorreiterrolle einnimmt.
Healthcare-Sektor: Erst auf den unteren Sprossen der Leiter
Die Healthcare-Branche hat gerade erst die untersten Stufen einer Leiter erklommen, die unserer Meinung nach zu Durchbrüchen in verschiedenen Bereichen führt. Die Grundlage für diesen wissenschaftlichen Fortschritt bilden dabei nicht nur der kontinuierliche Lernprozess der wissenschaftlichen Gemeinschaft, sondern auch die verbesserten Instrumente, die der Forschung nun zur Verfügung stehen. Das Innovationspotenzial im Healthcare-Sektor erscheint uns deshalb enorm.
- Grosse Datenbanken und KI-Algorithmen: Diese Instrumente können die Erkennung von Muster revolutionieren und Durchbrüche bei der Bildverarbeitung, bei der Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Körper sowie Zusammenhängen zwischen DNA und Krankheitsrisiken ermöglichen.
- Verbesserte Visualisierung: Durch erhebliche Fortschritte beim Darstellen der Wechselwirkungen zwischen Arzneimittelmolekülen und Proteinen, Enzymen oder Zellen erhält die Forschung ungeahnte Einblicke in biologische Prozesse.
- Protein- und Antikörper-Modifikationen: Neue Methoden ermöglichen die Modifikation von Proteinen oder monoklonalen Antikörpern, um tumorabwehrende Rezeptoren zu blockieren, Toxine zu binden oder sogar Immunzellen direkt an Tumorzellen anzuheften.
- DNA-Modifikation und -Reparatur: Neue Technologien bieten Möglichkeiten zur Modifikation oder Reparatur mutierter DNA in menschlichen Zellen. Das ebnet den Weg für transformative Therapien bei genetischen Erkrankungen und darüber hinaus.
Diese Instrumente und Technologien sind unseres Erachtens erst der Anfang einer Zukunft mit beispiellosen Durchbrüchen im Gesundheitswesen und in der Medizin. Entsprechend sind wir davon überzeugt, dass der Healthcare-Sektor in Sachen Innovation in den kommenden Jahren aussergewöhnliche Fortschritte machen wird.
Investmentthema «Healthy Longevity» im Gespräch
Rechtliche Hinweise zur Grafik
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Rechtliche Hinweise Schweiz
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Die in diesem Dokument beschriebenen Produkte und Dienstleistungen sind für US-Personen gemäss den einschlägigen Regulierungen (insbesondere Regulation S des US Securities Act von 1933) nicht verfügbar. Stand der Daten (wo nicht anders angegeben): 11.2024
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Rechtliche Hinweise international
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